Geprüft und für gut befunden
Ums Wohlfühlen geht es, wenn Ferdinand Reuter mit Mappe und Stift ein Seniorenheim besucht. Die Liste, die er dann auspackt, ist lang, 140 Kriterien stehen darauf. Es wird gut fünf Stunden in Anspruch nehmen, sie alle zu überprüfen. Sein Einsatzort in Wemmetsweiler am 7. Februar: Das SeniorenHaus Immaculata mit seinen fünf Hausgemeinschaften, in denen jeweils zehn Bewohnerinnen zusammenleben. Stephanie Gläser, die Leiterin des Hauses, hat es auf den Grünen Haken abgesehen, der Verbraucherfreundlichkeit und Lebensqualität attestiert. Deswegen hat sie den Gutachter der Gesellschaft für Lebensqualität im Alter und bei Behinderung – Heimverzeichnis gGmbH bestellt. Ferdinand Reuter ist seit dreieinhalb Jahren ehrenamtlich für das Heimverzeichnis und den Grünen Haken unterwegs. Bei seinen Begutachtungen verlässt sich aber nicht allein auf seine eigenen Beobachtungen, das intensive Gespräch mit Hausleitung, Sozialem Dienst und dem Qualitätsmanagement. „Die Bewohner wissen es am besten: Wie fühle ich mich hier?", ist Reuter überzeugt. Ausführliche Gespräche mit dem Bewohnerbeirat, den Bewohnern beim gemeinsamen Mittagessen und auch bei der Besichtigung mehrerer Zimmer, ergeben für ihn dann ein umfassendes Bild vom "Wohlfühlfaktor", den ein Haus zu bieten hat. Die Bewohnerinnen des SeniorenHauses Immaculata loben die familiäre Atmosphäre, die Zugewandtheit der Mitarbeiter und das freundliche Ambiente im ganzen Haus. Dazu kommt die Infrastruktur des Hauses aus dem Baujahr 2006, die in Teilen ebenfalls zum Begutachtungsspektrum von Ferdinand Reuter gehört. „Das Haus ist auch in diesen Punkten vorbildlich ausgestattet", lobt er. So sorgen beispielsweise Fenster mit französischen Balkonen dafür, dass auch bettlägerige Bewohnerinnen den Blick nach draußen nicht missen müssen. Draußen trägt ein geschützter und umfriedeter Sinnesgarten dem erhöhten Mobilitätsbedürfnis dementiell erkrankter Bewohnerinnen Rechnung und ermöglicht nebenbei die aktive und passive Auseinandersetzung mit der Natur. Alles in allem also keine Frage: Das SeniorenHaus Immaculata ist vorbildlich, was Lebensqualität und Verbraucherfreundlichkeit angeht. „Der Grüne Haken für die nächsten 12 Monate ist hier also so gut wie sicher", glaubt der Gutachter zu wissen. Das Prüfsiegel stellt er indes nicht selbst aus, sondern die gemeinnützige Heimverzeichnis GmbH, die sich auf seine Angaben stützt. Bereits eine Woche nach Reuters Besuch, am 14. Februar, konnte Stephanie Gläser die Urkunde mit dem Grünen Haken im Eingangsfoyer aufhängen. Ein Platz dafür war bereits vorhanden, denn das Haus darf seit 2009 ununterbrochen das bundesweit einzige Qualitätssiegel für Lebensqualität im Alter und Verbraucherfreundlichkeit führen.
heimverzeichnis.de ist eine Online-Datenbank zur bundesweiten Suche nach Altenheimen, Pflegeeinrichtungen und Seniorenresidenzen mit Lebensqualität. Fast zehntausend Senioreneinrichtungen sind unter www.heimverzeichnis.de gelistet. Suchende finden hier in Sekundenschnelle alle Einrichtungen im Ort ihrer Wahl. Mehr als 3.000 Häuser bieten umfassende Informationen zu ihren Angeboten, 1.360 davon sind aktuell mit dem Grünen Haken gekennzeichnet, dem bundesweit einzigen Qualitätssiegel für Lebensqualität im Alter und Verbraucherfreundlichkeit. Diese Einrichtungen haben sich freiwillig der Begutachtung durch ehrenamtliche Gutachter/-innen gestellt. Die detaillierten Ergebnisse dieser Prüfungen sind auf der Website veröffentlicht. Die Website wurde auf Wunsch zahlreicher Ratsuchender geschaffen, die ihrer Entscheidung für einen Umzug ins Heim auch Faktoren für Lebensqualität zugrunde legen wollten. Von den Anfängen im Jahr 2007 bis Ende April 2012 wurde das Projekt vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell gefördert und von der BIVA e.V. getragen; 2009 ging die Website online. Seit Mai 2012 steht das Heimverzeichnis als gemeinnützige GmbH rechtlich und wirtschaftlich auf eigenen Füßen. Gesellschafter sind die BIVA e.V., Katrin Markus, Geschäftsführerin der BIVA, und Dr. Karin Stiehr, Geschäftsführerin des Instituts für Soziale Infrastruktur (ISIS) in Frankfurt am Main, das seit 2007 das Projekt Heimverzeichnis wissenschaftlich begleitet. BIVA e.V. Die BIVA wurde im Oktober 1974 von Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern als Selbsthilfeorganisation zum Schutz ihrer Rechte gegründet. Das Kürzel BIVA steht für „Bundesinteressenvertretung der Nutzerinnen und Nutzer von Wohn- und Betreuungsangeboten im Alter und bei Behinderung e.V." Als unabhängiger Selbsthilfeverband setzt sich die BIVA dafür ein, die Rechte der Bewohnerinnen und Bewohner aller Heimarten und Wohnformen zu stärken. Bis heute ist sie die einzige bundesweite Interessenvertretung für Menschen, die Wohn- und Betreuungsangebote im Alter und bei Behinderung in Anspruch nehmen.
